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Hannover (D) > 11.02. - 15.12.2023
Die Mode des Rokokos begann mit dem Ende des absolutistischen Modediktats durch den Sonnenkönig Louis XIV und erblühte in überbordenden Verzierungen, deren Leichtigkeit die darin enthaltene harte Handwerksarbeit nicht anzusehen ist. Als die Textilherstellung durch Joseph-Marie Jacquards Erfindung des lochkartengesteuerten Webstuhls 1805 das Zeitalter der Automatisierungen und der Industrialisierung einleitete, waren die feinen und zarten Stoffe nicht mehr ausschließlich dem Adel vorbehalten und für die Textilarbeiter wurde der Arbeitsplatz von der heimischen Handwerksstube an große Maschinen in noch größeren Fabriken verlagert.
Die fortschreitende Technisierung gab der Modeindustrie immer weiter Aufschwung. Die Erfindung der Fotografie unterstützte die schnelle Verbreitung der aktuellsten Modeneuheiten und die Entdeckung synthetischer Farbstoffe und synthetischer Fasern erweiterten die Vielfalt des Stoffangebots enorm. Massen an Menschen produzierten Massen an Stoffen und die, die davon profitierten präsentierten ihren neuen Reichtum über die Garderobe ihrer Frauen, deren Kleider nicht bequem, sondern teuer, aufwendig und voluminös waren. Die in der Gründerzeit in Deutschland entstandene Schicht der Neureichen zeigte ihr Vermögen bevorzugt in Tournürenkleidern und langen Schleppen.
Den Markt der breiteren Masse erschlossen sich schließlich auch namhafte Designer:innen, indem sie mit der Prêt-à-Porter-Mode Konfektionskleidung entwarfen, welche die noch immer relativ vermögenden Kundinnen von der Stange kaufen konnten. Ab den 1960er Jahren entwarfen schließlich auch Haute Couture-Häuser Konfektionsmode und setzten neue Trends, die schnell in die breite Masse der Bevölkerung durchsickern – die Mode wurde demokratisch. Heute entwerfen Haute-Couture-Designer:innen Modelinien für Fast-Fashion-Marken wie H&M (z.B. Karl Lagerfeld, Donatella Versace).
Doch das Bedürfnis nach dem neuesten kurzlebigen Trend lässt nicht nur den Umsatz der großen Modekonzerne steigen, sondern auch die Kleidermüllberge in der chilenischen Atacama-Wüste. Und aus diesem Müll-Albtraum müssen wir schnellstens einen Ausweg finden, denn was nützt uns das neueste Trend-Shirt, wenn wir keine Luft zum Atmen, kein Wasser zu trinken und keinen Platz zum Leben mehr haben.
Text- und Bildquelle: Museumswebsite (Foto: Iris Klöpper)
Veranstalter/ Ort
Museum für textile Kunst e.V.
Borchersstraße 23
30559 Hannover
Deutschland
weitere Infos: museum-fuer-textile-kunst.de/vom-rokoko-traum-zum-globalen-albtraum/
Offenbach (D) > 12.11.2022 - 07.01.2024
2021 löste Bernie Sanders bei der Amtseinführung des US-Präsidenten mit ihnen einen regelrechten Hype aus; die verstorbene Queen Elizabeth II. trug sie zu jedem ihrer Outfits passend abgestimmt; Audrey Hepburn hat sich mit langen schwarzen im Film Frühstück bei Tiffany in das Gedächtnis ihrer Fans eingebrannt und Karl Lagerfeld sah man in den letzten Jahrzehnten vor seinem Tod nie ohne. Allen gemeinsam war der Handschuh ein guter Begleiter.
Das in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus der Mode gekommene Kleidungsstück, erfährt derzeit ein Comeback auf den internationalen Laufstegen und erhält auch durch die Corona-Pandemie mehr Aufmerksamkeit. Mit über 90 Exponaten zeigt das Deutsche Ledermuseum die vielfältige Kulturgeschichte der Handbekleidung und den Facettenreichtum eines unterschätzten Accessoires.
Text- und Bildquelle: Museumswebsite
Veranstalter/ Ort
Deutsches Ledermuseum (DLM)
Frankfurter Str. 86
63067 Offenbach am Main
Deutschland
weitere Infos: www.ledermuseum.de/ausstellungen/der-handschuh
London (UK) > bis 31.03.2024
The Japanese dye 'beni', made from safflower petals, produces red hues and an iridescent green. This display reveals its many uses in fashion, from heel-less shoes by Noritaka Tatehana, to textiles, cosmetics and ukiyo-e woodblock prints.
Text- und Bildquelle: Museumswebsite
Veranstalter/Ort
Victoria and Albert Museum
Cromwell Road
London, SW7 2RL
GB
weitere Infos: www.vam.ac.uk/exhibitions/beguiling-beni-safflower-red-in-japanese-fashion
Berlin (D) > 24.05.2022 - 26.05.2024
Flechten – eine Kulturtechnik, tausende Jahre alt, weltweit praktiziert, regional ausgeprägt und bis heute Hand-werk im wahrsten Sinne des Worts: Nur der Mensch beherrscht die komplexe Flechttechnik, keine Maschine kann ihn ersetzen. Die Ausstellung stellt die Faszination dieser Fertigkeit in den Mittelpunkt, zeigt Verflechtungen zwischen historisch gewachsenem Wissen und modernen Innovationen.
In den vier Ausstellungsbereichen Mensch, Schutz, Material und Muster können die Besucher*innen zahlreiche geflochtene Alltagsgegenstände aus ganz Europa aus der umfangreichen Sammlung des Museums Europäischer Kulturen entdecken. Eine begehbare Raumskulptur des Künstlers Olaf Holzapfel und weitere internationale, zeitgenössische Kunst- und Designpositionen, die sich mit verschiedenen Flechttechniken auseinandersetzen, bieten ergänzende Perspektiven.
Verknüpft werden die einzelnen Themen mit zahlreichen interaktiven Stationen, die es den Museumsbesucher*innen erlauben, das immaterielle Kulturerbe, das in geflochtenen Gegenständen steckt, haptisch zu erfahren. Also – ALL HANDS ON: Flechten!
Eine Sonderausstellung des Museums Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit CARMAH und dem Studiengang Europäische Ethnologie der Humboldt Universität zu Berlin, dem Studiengang Europäische Medienwissenschaft der Universität Potsdam und FH Potsdam sowie der Gartenarbeitsschule Steglitz-Zehlendorf.
Veranstalter/ Ort
Museum Europäischer Kulturen, SMB
Arnimallee 25
14195 Berlin
Deutschland
weitere Infos: www.smb.museum/ausstellungen/detail/all-hands-on-flechten/
Berlin (D) > 19.10.2017 - 22.09.2024
Völkerwanderungszeitlicher Goldschmuck vom Schwarzen Meer, silberne Gewandspangen und prächtige Gürtel aus Gräbern des frühen Mittelalters in Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland – Teile der Sammlung des Johannes von Diergardt werden nach über 80 Jahren wieder in Berlin zu sehen sein, wo sie bis 1934 ausgestellt waren.
Sie gewähren glänzende Einblicke in die europäische Geschichte, besonders in die Ereignisse zwischen Antike und Mittelalter. Nach dem Tod des Sammlers und Mäzens gelangten sie in das Römisch-Germanische Museum Köln. Umbauarbeiten im Kölner Museum bieten nun eine gute Gelegenheit, die Schätze nach langer Zeit wieder der Berliner Öffentlichkeit zu präsentieren.
Eine Sonderausstellung des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin in Kooperation mit dem Römisch-Germanischen Museum der Stadt Köln.
Textquelle: Museumswebsite
Bildquelle: Museumswebsite
Ort
James-Simon-Galerie
Bodestraße
10178 Berlin
Deutschland
weitere Infos: www.smb.museum/ausstellungen/detail/die-krone-von-kertsch/
Graz (A) > Dauerausstellung (seit 13.11.2022)
Das Volkskundemuseum in der Grazer Paulustorgasse beherbergt heute einen der wenigen noch erhaltenen „Trachtensäle“ – ein unbequemes Erbe aus den späten 1930er-Jahren. (…)
Ab 13. November 2022 präsentiert das Volkskundemuseum am Paulustor eine veränderte Lesart für diese ungewöhnliche Zeitkapsel und diesen vielschichtigen volkskundlichen Wissens- und Erfahrungsraum. Über Kleidungsstücke und Figurinen, über deren Anordnung in den Vitrinen und im Raum lassen sich volkskundliche Sichtweisen, Methoden, Interpretationen und Konstruktionen im Kontext ihrer Zeit verständlich machen. Die Suche nach dem „Unverfälschten“ und „Primitiven“ in Zeiten einer rasant fortschreitenden Moderne ist ebenso Thema wie die Konstruktion des „Eigenen“ respektive „Steirischen“ oder die Frage, wozu Tracht in den 1930er-Jahren, also in Zeiten weitreichender ökonomischer, gesellschaftlicher und politischer Krisen, diente. Auch den Figurinen wird Aufmerksamkeit geschenkt, einige von ihnen erzählen von realen historischen Personen und deren Lebenswelten. (…)
Das mehrteilige Video von Masoud Razavy Pour thematisiert vielschichtig, welche Faszination Tracht in ihrer Farbigkeit, Materialität und Produktion heute ausübt und auch welche Formen des Zeigens und Tragens von Tracht heute sichtbar sind. Schließlich ist Tracht beides: Kleidung zur Weitertragung traditioneller beziehungsweise fester Identitätskategorien, aber auch Ausdruck gesellschaftlicher Wandlungsprozesse.
Text- und Bildquelle: Museumswebsite
Veranstalter/ Ort
Volkskundemuseum am Paulustor
Paulustorgasse 11–13a / 8010 Graz
AUSTRIA
weitere Infos: www.museum-joanneum.at/volkskunde/ausstellungen/ausstellungen/events/event/10954/trachtensaal
Berlin (D) > ab sofort
„Frauen“ ist der zweite Teil der Reihe „Der zweite Blick“ und entstand in Kooperation mit dem Frauentreff Olga, einer Anlauf- und Beratungsstelle für drogenkonsumierende Frauen, Trans*frauen und Sexarbeiterinnen an der Kurfürstenstraße. Im Mittelpunkt stehen Darstellungen der Geschlechter- und Gesellschaftsrollen von Frauen – etwa als Göttinnen, Heldinnen, Prostituierte, Heilige, Königinnen, Akademikerinnen, etc. In sechs thematischen Rundgängen mit 62 Objekten aus dem 4. bis zum 18. Jahrhundert werden die Figuren und ihre Taten in den jeweiligen zeitgenössischen Kontext gestellt und im Rahmen einer gesellschaftskritischen Perspektive des 21. Jahrhunderts diskutiert.
Bis heute ist die Kunstgeschichtsschreibung von einem männlichen Blick geprägt, der auch den kunsthistorischen Kanon definiert. Das Wirken und die Geschichten von Frauen wurden in den westlichen Museen lange Zeit ignoriert. Die Unsichtbarkeit dieser Aspekte ist bis heute ein verbindendes Merkmal nahezu all jener Museen mit Sammlungen der sogenannten „Alten Meister“.
Textquelle: Museumswebsite
Bildquelle: Museumswebsite
Veranstalter/ Ort
Bode-Museum
Am Kupfergraben, Eingang über die Monbijoubrücke
10117 Berlin
Deutschland
weitere Infos: www.smb.museum/museen-einrichtungen/bode-museum/ausstellungen/der-zweite-blick/frauen/
Halberstadt (D) > Dauerausstellung
Als einer der bedeutendsten Kirchenschätze der Welt präsentiert der Domschatz Halberstadt Spitzenwerke der Kunst. Darunter befinden sich die ältesten gewirkten Bildteppiche des 12. Jahrhunderts oder byzantinische Textil- und Goldschmiedewerke. Vom Glaubensleben im Halberstädter Dom zeugen noch heute die kostbaren Handschriften aus dem Früh- bis Spätmittelalter. Gewänder aus Gold und Seide zeigen die aufwendige Kleidung der Bischöfe und Domherren, kostbare Gefäße mit Filigran, Email und Juwelen erzählen von den festlichen Gottesdiensten und der Schaustellung der Reichtümer und Reliquien. Ruhig und erhaben, aber auch dramatisch ausdrucksstark vermitteln die Altarbilder und Skulpturen des 13. bis 16. Jahrhunderts die Anwesenheit der Heiligen und die biblischen Geschichten in der mittelalterlichen Glaubenswelt.
Text- und Bildquelle: Museumswebsite
Veranstalter/Ort
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Domschatz Halberstadt
Domplatz 23a
38820 Halberstadt
Deutschland
weitere Infos: www.dom-schatz-halberstadt.de/
Stockholm (S) > Dauerausstellung
The exhibition’s 1,000 pieces of jewellery are divided into different sections. In some cases they are on display because we know about the people who wore them, in others because they represent a period, a historical epoch, a fashion, a function or a material. The largest section with the most items of jewellery is on Fashion, status and identity. This displays many necklaces, bracelets, pendants, brooches, earrings, rings and matching sets. The section In joy and sorrow displays rings as symbols of fidelity, mourning and memorial jewellery and bridal crowns. Jewellery and hair contains jewellery made of, containing and for the hair, while Magic and symbolism shows jewellery which has had a magical significance, considered to bring the wearer luck or offer protection from illness, accidents or the forces of evil. The section Hold tight displays clasps, buckles, cufflinks, tie clips, buttons, breastpins, hat pins, lacing rings, scarf holders and belt chains, etc., all with a practical function for keeping a costume or hairstyle in place. The section Highlights shows possibly the most exciting objects in the museum’s jewellery collection. These include the jewellery that Gustav Banér gave as a parting gift shortly before he was decapitated in the Linköping Bloodbath of 1600, the rings that Gustav III handed out as PR material after his coup in 1772 and the ring bearing the first known portrait of the famous Årsta Lady. The exhibition also features a timeline on the history of style.
Textquelle: Museumswebsite
Bildquelle: Museumswebsite
Veranstalter/ Ort
Nordiska Museet
6 Djurgårdsvägen
Stockholm
Schweden
weitere Infos: www.nordiskamuseet.se/en/utstallningar/jewellery
Carlisle (GB) > Dauerausstellung
The Costume Collection at Tullie House boasts two stunning new galleries dedicated to the display of the Museum’s amazing fashion and textile collection. The galleries feature over forty outfits and accessories that tell the stories of some of the women who have lived, loved and worked in Carlisle over the past 350 years – from the infamous Carlisle ‘miser’ Margery Jackson to lesser known stories of Land Army girls, factory workers, nurses, radicals, homemakers and artists. The outfits range from the rare and beautiful to the practical and familiar but each one gives us an insight into the life and identity of the person they belonged to.
These brand-new galleries shine a light on hidden stories and identities. They celebrate the extraordinary – rare outfits, intricate and beautiful dresses marking special moments in time – and the ‘ordinary’ – practical outfits worn by working women over the centuries. The galleries also include an innovative digital art installation inspired by the history of Carlisle as a ‘textile city’ and feature the voices of some of the Museum’s visitors and community partners. Through beautiful architectural design and innovative displays, these stunning new galleries will provide a brand-new visitor experience. The Costume Collection at Tullie House will be one of the largest dedicated costume galleries in the North of England, celebrating a remarkable and rarely-seen fashion collection that features items of national significance.
Textquelle: Museumswebsite
Bildquelle: Museumswebsite
Veranstalter/ Ort
Tullie House Museum & Art Gallery
Castle Street,
Carlisle
Cumbria, CA3 8TP
GB
weitere Infos: www.tulliehouse.co.uk/collections/costume-and-textiles
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