Victims. The Dangers of Dress Past and Present

Matthews David, Alison: Fashion Victims. The Dangers of Dress Past and Present. London/New York, Bloomsbury, 2015. 225 S., zahlr. farb. Abb. ISBN 978-1-8452-0449-5

REZ Schmelzer Ziringer Matthwes Titel klein

Fashion victims, Menschen, die an jedem Modewandel aus Überzeugung oder teils unfreiwillig partizipieren, die sich Modedesigner*innen unterwerfen oder ihren eigenen leidenschaftlichen Vorstellungen von ,Mode‘ exzessiv frönen und deren Bekleidungsaufwand überpropor-tional ist, stehen nicht im Mittelpunkt des Buchs von Alison Matthews David. Sie nimmt den Begriff wörtlich und beleuchtet die Gefahren, die von Bekleidung, Schuhen, sonstigen Accessoires sowie Schminke ausgehen, und zeigt in der Hauptsache Beispiele aus Frankreich, England und Nordamerika im 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert. Im Rahmen eines Projekts zu gefährlicher Bekleidung, die sowohl die Hersteller*innen als auch die Träger*innen tödlich bedroht, wirkte die Autorin als Ko-Kuratorin der Ausstellung „Fashion Victims: The Pleasures and Perils of Dress in the 19th Century“ im Bata Shoe Museum Toronto, die noch bis April 2018 zu sehen ist.

Das poetische Diktum, wonach die Mode die Schwester des Todes sei wie es 1827 bei dem Dichter Giacomo Leopardi (1798-1837) zu lesen war, nimmt die Autorin auf und weist darauf hin, dass Konsument*innen und Arbeiter*innen in der Bekleidungsindustrie Sklav*innen, Märtyrer*innen und Opfer von sozialen und ökonomischen Machtverhältnissen seien, wenn Erstere Bekleidung tragen, deren Material eine gesundheitliche Bedrohung darstellt und Letztere dazu gezwungen sind, unter lebensbedrohlichen Bedingungen zu arbeiten. Weiterlesen... Download

Text: © Barbara Schmelzer-Ziringer
Barbara Schmelzer-Ziringer für netzwerk mode textil e.V. (online seit 08. Februar 2018)

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