Oneway Runway. Paper Dresses zwischen Marketing und Mode

Schmuck, Beate: Oneway Runway. Paper Dresses zwischen Marketing und Mode.
Waxmann, Münster, 2018, 343 S., zahlr. farb. Abb. ISBN 978-3-8309-3808-8

Cover Schmuck Oneway Runway 2klein

Schnelle Mode in den 1960ern … anziehen, ausziehen, weg damit!
Bei den Paper Dresses, Papierkleidern, in der DDR auch Vliesettkleider genannt, handelt sich um Modekleidung „aus gefärbten, bedruckten oder beschichteten, papierähnlichen Vliesstoffen“, die als Werbeträger für andere Konsumgüter, als eigene Produktlinien von Bekleidungsherstellern oder auch als DIY-Angebote vertrieben wurden. Im Vordergrund der Verbreitungsstrategien steht überwiegend das ephemere Material Papier, das als modisches Zeichen einer als zeitgemäß zu propagandierenden Wegwerf-Mentalität verstanden werden will.
Die Publikation basiert auf einem Studierendenprojekt des Seminars für Kulturanthropologie des Textilen unter der Leitung von Beate Schmuck. In den Jahren 2012-2016 hat sie gemeinsam mit den Studierenden eine Sammlung aufgebaut, Ausstellungen konzipiert, kuratiert und realisiert sowie das Paper Dress in seiner kulturellen Dimension erforscht. Neben umfassenden Forschungsergebnissen, die auf unterschiedlichste methodische Zugänge zurückzuführen sind, liefert der Band in seinem Katalogteil einen breiten visuellen Überblick zum Gegenstand und seinen vielfältigen Medialisierungen. Nachdem das überwiegend auf die 1960er-Jahre zeitlich begrenzte und wissenschaftlich nur spärlich aufgearbeitete Modephänomen Paper Dress bislang überwiegend als Werbe-Gag rezipiert wurde, ermöglicht die im Projekt sukzessive aufgebaute „Sammlung Schmuck“, die neben den eigentlichen Paper Dresses auch Werbeanzeigen, Pressefotos und journalistische Beiträge beinhaltet, nun eine wesentlich breitere Analyse. Weiterlesen... Download

Text: @ Dagmar Venohr
Dagmar Venohr für netzwerk mode textil e.V. (online seit 23. Oktober 2018)

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