Verlegung von vier "Stolpersteinen" für die Familie Freudenberg-Mayer, letzte Mitinhaber des Modehauses Herrmann Gerson
Berlin (D) > 07.04.2016. 17.00 Uhr
Die Verlegung von "Stolpersteinen" - kleinen Gedenkwürfeln aus Messing mit eingravierten Daten - ist ein fortwährendes Projekt des Kölner Bildhauer Gunter Demnig zur Erinnerung an die Opfer der NS-Zeit. Mit den vier vor dem "Haus Freudenberg" in Berlin-Zehlendorf (Potsdamer Chaussee 48, 14129 Berlin) am 7. April 2016 verlegten "Stolpersteinen" wird an Angehörige der Familie erinnert: Helene Freudenberg verheiratete Mayer (1895-1945), ihren Mann, den aus dem Rheinland stammenden Textilkaufmann Hermann Mayer (1894-1945), einer der drei letzten Mitinhaber des Modehaus Gerson vor der „Arisierung“, sowie ihre beiden in Auschwitz ermordeten Töchter Bertha Helene Mayer (1921-1942), 1942 Modestudentin in Gent, und Margarete Helene Mayer (1923-1942). Der Bauherr der Villa war Hermann Freudenberg (1868–1924), Mitinhaber des berühmten Modehauses Herrmann Gerson und von 1915-1924 Vorsitzender des „Verbands der Deutschen Modeindustrie“, der hier mit seiner Frau und vier Kindern seit 1908 lebte. Nach seinem Tod 1924 bewohnten seine Kinder und deren Familien das Haus bis 1934. 1935 wurde das Familienanwesen zu Gunsten der Stadt Berlin zwangsversteigert.
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Netzwerk mode textil e. V. hatte auf Anregung von Christine Waidenschlager die Kosten für einen der "Stolpersteine" übernommen, um damit einen kleinen Beitrag zur Erinnerung an die Zerstörung der Berliner Konfektion und die Vertreibung und Ermordung führender Mitglieder der Berliner Textilwirtschaft beizusteuern. Zwei Stolpersteine stiftete der Zonta Club und der vierte wurde gemeinsam von Christine Waidenschlager und Gesa Kessemeier gestiftet.
Text: © Gundula Wolter
Bilder: © Veronika Urban
Gundula Wolter für netzwerk mode textil e. V. (online: 16. April 2016)