Protestkleider. Kleider und die ästhetische Politik der Straße
Giannone, Antonella; Threuter, Christina: Protestkleider. Kleider und die ästhetische Politik der Straße
Bielefeld, transcript, 2024. 134 S., zahlreiche s/w und farb. Abb. ISBN 978-3-8376-7171-1.
Kleidung kommuniziert immer schon bestimmte Botschaften, einerseits implizit als Bedeutungsträger kultureller Zeichen, andererseits explizit, etwa in Gestalt von buchstäblicher Beschriftung oder der absichtlichen Ausstellung verabredeter Codes. Auch mit der Mode verhält es sich so, wobei der Soziologe Georg Simmel auf die soziale Markierung durch die Dynamik der Mode verwies, da sie vornehmlich Klassenunterschiede in Szene setze.
Können Kleidung und Mode jedoch tatsächlich über ihren sozial differenzierenden und klassifizierenden Auftrag hinaus auch politisch intervenieren? Und wenn - wie machen sie das? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Mode- und Kulturtheoretikerinnen Antonella Giannone und Christina Threuter in ihrem Buch über Protestkleider. In zehn Kapiteln zeichnen sie einschlägige „Dramaturgien des Vestimentären“ nach. Einleitend wird am Beispiel des Hoodies erläutert, wie ein zeichenhaftes Kleidungsstück zum Symbol des Widerstands werden kann. Als Element des modernen Streetstyles wurde das Kapuzenshirt zum favorisierten Kleidungszeichen Jugendlicher, schließlich auch jugendlicher Gangs, und auf diesem Weg erfuhr es die Konnotation eines Zeichens für mögliche Kriminalität. Weiterlesen... DOWNLOAD
Text: © Petra Leutner
Petra Leutner für das netzwerk mode textil e.V. (online seit 15.10.2024)