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Schrey, Karin, und Bettina Dorfmann: Busy Girl. Barbie macht Karriere.
Arachne Verlag, 2. überarb. Aufl. 2008. 103 S., zahlr. Ill. ISBN: 978-3-932005-36-8
Barbie mehrdimensional
Barbie ist wahrscheinlich die am meisten verkaufte Puppe der Welt. Kleine Mädchen spielen mit ihr, Modeinteressierte sammeln sie, anderen dient sie als Blitzableiter. Als im Mai 2013 der Spielzeugkonzern Mattel in Berlin die Wanderausstellung „Barbie Dreamhouse“ mit 2500 Quadratmetern Verkaufs- und Aktionsfläche eröffnete, hagelte es Proteste. Sogar eine „Occupy-Barbie“-Kampagne wurde ins Leben gerufen.
In die Demonstration gegen die Dreamhouse-Ausstellung reihten sich linke Jugendorganisationen und einige Dutzend farbenfroh gekleideter Menschen ein. Viel Cross-Dressing und Pink waren zu sehen. Die Barbie-Ausstellung lieferte den Anlass, ganz allgemein ein Ende struktureller Benachteiligungen von Frauen sowie ein Verbot sexistischer Werbung zu fordern, und mit Rollenklischees soll auch Schluss sein. Letzteres forderte vor allem die Initiative „Pink Stinks“, die sich gegen die Zuweisung limitierender Geschlechterrollen durch Spielzeug wendet. Weiterlesen. Download
Text: © Rose Wagner
Rose Wagner für netzwerk mode textil e. V. (online: 09. Oktober 2013)
Rasche Adelheid u. a.: Luxury for Fashion. Internationaler Modeschmuck der Fior Collection London
Ausstellungskatalog Berlin, Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin. Leipzig (Köhler & Amelang) 2013. Text dt. u. engl., 136 S., 4 s/w und ca. 140 farb. Abb.
ISBN: 978-3-7338-0392-6
Es glitzert und funkelt, wenn man den handlichen, fast quadratischen Katalog aufschlägt. Die in der Ausstellung präsentierten - perfekt vor neutralem Grund ausgeleuchteten - Schmuckstücke aus der Fior Collection scheinen zum Greifen nah. Dezent applizierte Schatten verstärken diesen Effekt. Auch das klare, minimalistische Layout trägt entscheidend dazu bei, dass die meist bunten, sehr kleinteili-gen und aus vielen verschiedenen Materialien kunstvoll gestalteten 134 Objekte im Nachklang der Ausstellung oder auch für sich nahezu 1:1 bewundert werden können.
Die Gliederung des Katalogs folgt dem üblichen Muster: Nach einem Vorwort des Direktors der Kunstbibliothek Moritz Wullen, der das gelungene Zusammenspiel von Beständen aus der Sammlung Modebild - Lipperheidesche Kostümbibliothek und den gezeigten Objekten akzentuiert, folgt ein sehr verdichteter Einführungstext der Herausgeberinnen Adelheid Rasche und Britta Bommert. Dennoch gelingt es, auf zwei Textseiten die wesentlichen Aspekte der Kulturgeschichte des Schmucks, den zu Beginn des 20. Jahrhunderts einsetzenden Einstellungswandel und die Hintergründe für die Konjunkturen des Modeschmucks im Verlauf des letzten Jahrhunderts präzise aufzuzeigen. Weiterlesen. Download
Text: @ Gundula Wolter
Gundula Wolter für netzwerk mode textil e. V. (online: 04. Juni 2013)
Pietsch, Johannes; Eikelmann, Renate: Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500-1930
Ausst. Kat. Bayerisches Nationalmuseum. München 2013. 343 S. und zahlr. farb. Abb. ISBN: 978-3925058721
Kann man ausschließlich mit Taschen eine sehenswerte Sonderausstellung bestreiten? Man kann, wie das Bayerische Nationalmuseum zurzeit gerade mit großem Erfolg vorführt. Der hierzu erschienene, von Johannes Pietsch konzipierte und verfasste sowie von Renate Eikelmann herausgegebene Ausstellungs- und Bestandskatalog ist ein wegweisendes Werk, das uns sicher noch lange begleiten wird, auch wenn die Objekte selbst wieder im Depot verwahrt sind. Weiterlesen... Download
Text: @ Gundula Wolter
Gundula Wolter für netzwerk mode textil e. V. (online: 10. Juli 2013)
Wipperfürth, Angela: Modeterminologie des 19. Jahrhunderts in den romanischen Sprachen. Eine Auswertung französischer, italienischer, spanischer und portugiesischer Zeitschriften.
(Romanische Sprachen und ihre Didaktik. Hrsg. v. Michael Frings und Andre Klump. Bd. 37.) Diss., Stuttgart, ibidem-Verlag, 2012. 253 S., 61 s/w Abb.
ISBN: 978-3-8382-0371-3
Die auf einer Dissertation am Fachbereich Romanistik der Universität Trier basierende Publikation untersucht die Terminologie weiblicher Kleidermode anhand französischer, italienischer, spanischer und portugiesischer Modejournale: Abweichend von dem im Titel genannten Zeitraum werden, ausgehend von der französischen Zeitschrift „La Mode Illustrée“ des Jahrgangs 1869/70, italienische und spanische Modejournale derselben Zeit analysiert. Leider standen keine portugiesischen Zeitschriften aus dem Untersuchungszeitraum zur Verfügung, so dass auf Einzelhefte späterer Jahrgänge zurückgegriffen wurde.
Obwohl ein Schwerpunkt auf der terminologischen Untersuchung liegt, will die Autorin erklärtermaßen auf den kulturellen und historischen Kontext eingehen, ohne den die Modefachbegriffe kaum verständlich seien. Vor diesem Hintergrund ist zu bedauern, dass die Argumentation auf einer teilweise arbiträren, ja obsoleten Literaturauswahl zur Modegeschichte und -theorie fußt, die verschiedene für das Thema wichtige Publikationen unberücksichtigt lässt. Dementsprechend bleibt der einleitend definierte „Modebegriff“ vage; auch in Kapitel 2 zum „Historischen Hintergrund“ dominieren generalisierende Aussagen, eine inhaltliche Fokussierung auf den gewählten Untersuchungszeitraum erfolgt nicht. Weiterlesen... Download
Text: @ Birgit Haase
Birgit Haase für netzwerk mode textil e.V. (online: 02. November 2012)
Dembski, Ulrike (Hg.): Verkleiden Verwandeln Verführen. Ausst. Kat. Wien, Österreichisches Theatermuseum
Ausst. Kat. Wien, Österreichisches Theatermuseum. Wien, Christian Brandstätter 2010. 253 S., zahlr. farb. Abb. ISBN: 978-3-85033-468-6
Der Katalog präsentiert die umfangreiche Kostümsammlung des Österreichischen Theatermuseums vom 19. Jahrhundert bis heute - einen außergewöhnlichen Bestand, da Bühnenkleidung durch den intensiven Gebrauch hohem Verschleiß ausgesetzt und selten gut erhalten ist. Von der langjährigen Kuratorin der Kostümsammlung Ulrike Dembski herausgegeben, basiert der Band auf dem aktuellen Bestand (Stichtag: 31.12.2009) an Theaterkleidung und Accessoires. Sie sind entsprechenden Rollen, Theaterstücken und Inszenierungen zugewiesen und in einer Datenbank erfasst. In ihrem Aufsatz gibt Dembski einen knappen Überblick zur Sammlungsgeschichte und beschreibt wesentliche, charakteristische Kostüme im theaterhistorischen Zusammenhang. Vier weitere Beiträge nähern sich dem Thema Bühnengarderobe aus unterschiedlichen Perspektiven: Andrea Amort analysiert die Tanzkleidung der Sammlung und ihre Spezifika, Annemarie Bönsch widmet sich dem Verhältnis von Bühnenkostüm und Mode. Christiane Mühlegger-Henhapel interviewt Annette Beaufays, die Leiterin von Art for Art Theaterservices GmbH, ehemals Kostümabteilung der österreichischen Bundestheater, über die praktische Arbeit der Ausstattung, und André Heller schildert seine knappen subjektiven Eindrücke. Weiterlesen... Download
Text: @ Heike Stange
Heike Stange für netzwerk mode textil e. V. (online: 30. Mai 2011)
Willy Maywald - ein deutscher Fotograf der Haute Couture in Frankreich
Ausst. Kat. Industriemuseum Chemnitz und Musée de l'Impression sur Étoffes Mulhouse. Nürnberg, Verlag für moderne Kunst, 2010. 228 S., ca. 200 Abb.
ISBN: 978-3-86984-165-6. Zweisprachige Ausgabe in Deutsch und Französisch.
Dieser großformatige, ansprechende Bildband zum modefotografischen Werk Willy Maywalds ist längst überfällig gewesen, denn bislang hat kaum eine der rund ein Dutzend monografischen Publikationen zu Maywalds Fotografien seine Modebilder ins Zentrum gestellt. Der 1907 in Kleve geborene Willy Maywald, von 1932 bis zu seinem Tod 1985 in Paris ansässig, hat zwischen 1938 und 1968 - also über 30 Jahre lang - für unterschiedliche Pariser Couturehäuser gearbeitet; am bekanntesten war bislang seine Bindung an das Haus Dior, dem er auch nach dem frühen Tod seines Freundes Christian Dior (1957) die Treue gehalten hat. Weiterlesen... Download
Text: @ Adelheid Rasche
Adelheid Rasche für netzwerk mode textil e. V. (online: 15. April 2011)
Seeling, Charlotte: Mode. 150 Jahre Couturiers, Designer, Marken
Potsdam, h.f.ullmann publishing, 2010. 512 S., ca. 1000 farb. Abb.
ISBN: 978-3-8331-5587-1
Der schwergewichtig in Großformat vor uns liegende Band hat laut Verlagsankündigung „das Zeug zum Standardwerk" - eine kühne Behauptung, die hier wohl nicht in allen Nuancen hinterfragt werden soll.
Charlotte Seeling, lange Jahre Journalistin und Chefredakteurin einschlägiger Frauenmagazine, wählt für ihr neuestes Buch eine chronologische, gut durchdachte Gliederung. Sie schreitet in zwölf Hauptkapitel voran und bietet zusätzlich vier Abschnitte außerhalb der Zählung: „Die Japaner", „Die Antwerpener", „Schweres Erbe (alte Häuser, neue Namen)" und „Hinter den Kulissen (Der Einfluss von Strippenziehern und Musen)". Die beiden letztgenannten informativen Texte schrieb Claudia Teibler. Erstaunlich mutet die Entscheidung an, als erste Modeschöpfer Paul Poiret und Mariano Fortuny vorzustellen - und nicht den Urvater der Haute Couture, Charles Frederick Worth, der lediglich im Rahmen einer schmalen Spalte gewürdigt wird. Somit wird allerdings auch der im Buchtitel angegebene Zeitrahmen nicht wirklich abgedeckt, vielmehr sind die ersten drei Kapitel der Zeit zwischen 1900 und 1945 gewidmet, die weiteren neun Kapitel der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart. Weiterlesen... Download
Text: @ Adelheid Rasche
Adelheid Rasche für netzwerk mode textil e. V. (online: 08. Januar 2011)
Luise - die Kleider der Königin. Mode, Schmuck und Accessoires am preußischen Hof um 1800.
Hrsg. Stiftung Preußische Schlösser u. Gärten Berlin-Brandenburg Ausst. Kat, München, Hirmer Verlag, 2010. 288 S., zahlreiche Abb., ISBN: 978-3-7774-2381-4
Das Todesjahr der zur Legende stilisierten preußischen Königin Luise jährt sich zum 200. Mal - Anlass für die Stiftung Preußische Schlösser u. Gärten Berlin-Brandenburg, sich einem im deutschen Museumswesen wenig beachteten Ausstellungsthema zu widmen: historischer Mode.
Als Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung in Schloss Paretz erschienen, untersuchen die Autoren dieses Bandes erstmalig Kleidungsstil und Kostümnachlass der modebegeisterten preußischen Königin im Zeitraum zwischen 1790 und 1810. Jener Zeitphase, in der der Siegeszug der Mode à l´anglaise über die Mode à la française bereits vollzogen war und die aufkommende Nuditätenmode nach antikem Vorbild für Irritation und Entzücken zugleich sorgte. Ob aus kunsthistorischer oder kulturgeschichtlicher Perspektive, anhand von zehn Fachaufsätzen analysieren die Autoren Luises Kleidung, ordnen sie in den zeitgenössischen Kontext europäischer Mode ein und bewerten sie mit Blick auf die preußische Hofkultur. Luises Kleiderschrank wird dabei mittels sorgfältig ausgewählter und zum Teil unveröffentlichter Quellen, wie ihrem Aussteuerinventarium (1793), einem Schatullbuch (1793-1803) und ihrem Nachlassinventar (1810) kulturgeschichtlich aufbereitet. Als Bildquellen dienen den Verfassern zahlreich erhaltene Gemälde, Zeichnungen und Stiche sowie Modekupfer zeitgenössischer Modejournale. Weiterlesen... Download
Text: @ Iris Gräfin Vitzthum
Iris Gräfin Vitzthum für netzwerk mode textil e. V. (online: 27. Oktober 2010)
Griesheim, Anna von: Einfach gut angezogen
Wie jede Frau ihren eigenen Stil findet. München, Droemer Verlag, 2010. 192 S. Illustrationen von Hanna Wieslander. ISBN: 978-3-426-27505-4
Eigentlich sind Moderatgeber etwas aus der Mode gekommen. Die Hochzeit der in unzähligen Auflagen erschienenen „Anstandsbücher" und Breviere lag eher im 19. und 20. Jahrhundert. Doch plötzlich gibt es sie wieder, noch dazu aus berufenem Munde, wie jetzt von der Berliner Modedesignerin Anna von Griesheim. „Einfach gut angezogen" heißt ihr Buch, „Wie jede Frau ihren eigenen Stil findet". Was ist das Wichtigste bei Stilratgebern? Dass sie stilsicher geschrieben sind. Und mit Stil schreiben, das kann Anna von Griesheim. Sie nimmt einen mit in ihre Welt, ihren Salon, in dem sie seit fast 20 Jahren die Berliner Medien- und Politikelite, Kundinnen wie Angela Merkel, Friede Springer oder Sabine Christiansen, einkleidet. Anna von Griesheim steht mit ihrem Buch in der Tradition der legendären französischen Stilexpertin und Couturière Genevieve Antoine Dariaux, deren „Guide To Elegance" 1964 weltweit gelesen wurde. 2004 erschien gar ein Reprint des Bandes. Viele der Ratschläge Dariauxs, die in den 1960er Jahren Directrice im bekannten Modehaus Nina Ricci war, sind - so zeitgebunden Ratgeberliteratur sein mag - zeitlos und lassen sich auch bei von Griesheim wiederfinden: Um elegant zu sein, braucht man nur wenige, hochwertige Kleidungsstücke und Accessoires, man sollte nicht jede Mode mitmachen, sondern das tragen, was die eigenen körperlichen Vorzüge hervorhebt. Weiterlesen... Download
Gesa Kessemeier für netzwerk mode textil e.V. (online: 18. März 2010)
Ganeva, Mila: Women in Weimar Fashion
Discourses and displays in German culture, 1918-1933. Rochester NY, Camden House, 2008. 240 P., 21 b/w pic., ISBN: 9781571132055
„Über Weimarer Mode zu schreiben bedeutet über Weimarer Frauen zu schreiben." Dieses Statement eröffnet Mila Ganevas englischsprachige Dissertationsschrift „Women in Weimar Fashion" und postuliert die einzigartige kulturelle Produktion durch Literatur, Kunst, Fotografie, Film und Design als Antwort auf die Frage des modernen Weimarer Lebens in der Metropole Berlin während der Jahre 1918 bis 1933. Unter diesem Gesichtspunkt exaltiert die Autorin eine systematische Analyse in zwei Unterteilungen, zum einen der Mode-Diskurse (Discourses on Fashion) und zum anderen der Mode-Visualisierungen (Displays on Fashion).
Die gründliche und detailpräzise Recherchearbeit gibt in dem ersten Teil einen hochinteressanten kulturhistorischen Einblick in den Modejournalismus und dessen Protagonistinnen in den Hauptrollen des zu beobachtenden Objektes und der kommentierenden Beobachterin selbst. Die Affinität des Modejournalismus für die pariserisch geprägte flâneuse und die Geburt der Neuen Frau spiegeln die Begeisterung für die Codes der Kleidung in der Gesellschaft. Eine exemplarische Anschauung der Karriere einer Journalistin bietet die eingängige Observation des Werkes von Helen Grund, deren Präsenz in deutschen Intellektuellen- und Künstlerkreisen der frühen 1920er bis Mitte der 1930er Jahre aufzeigt, wie durch Modeberichte populäre Weimarer Genre bereichert und transformiert wurden. Weiterlesen. Download
Nina Elisabeth Kloth für netzwerk mode textil e. V. (online: 18. März 2010)