Rezensionen
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Kleidungswirklichkeiten – Mode und Tracht zwischen 1780 und 1910 in Oberfranken
Bianchi-Königsstein, Meike: Kleidungswirklichkeiten – Mode und Tracht zwischen 1780 und 1910 in Oberfranken. Verlag Friedrich Pustet, 2019, Regensburg, 247 S., 337 Abb., ISBN 978-3-7917-3096-7
Die im Kontext eines Forschungsprojekts über regionaltypische Kleidung 1780-1910 in Oberfranken entstandene Dissertation von Meike Bianchi-Königsstein lässt sich in gewisser Hinsicht als gegen die aktuelle fachwissenschaftliche Debattenrichtung gerichtet charakterisieren. Diese hatte bisher die – durchaus notwendige – Dekonstruktion des Phänomens ‚Tracht‘ betrieben.
Das anders gelagerte Ziel dieser Untersuchung begründet sich mit dem Kontext des Projekts, das sich mit konkreten materiellen Sachzeugnissen befasst wie museale Kleidungssammlungen, Bildzeugnisse und Archivalien – eine Vorgehensweise, die die Verfasserin präzise in der Fachgeschichte positioniert: Es geht ihr um den Nachweis eines regionalen Kleidungsstils anhand materieller Sachzeugnisse – also eine Realienforschung im klassischen Sinne, und dabei um die Klärung des Verhältnisses von Mode und Tracht: „Wie regional ist die Kleidung“? Der zweite Teil der Dissertation untersucht die Stereotypisierung und Musealisierung der oberfränkischen Regionalkleidung. Weiterlesen... Download
Text: © Gabriele Mentges
Gabriele Mentges für netzwerk mode textil e.V. (online seit 16.06.2020)
Textile Moderne/ Textile Modernism
Dogramaci, Burcu (Hg.): Textile Moderne/Textile Modernism. Böhlau, 2019, Köln (mode global Bd. 3), 459 S., dt./engl., zahlr., meist farb. Abb., ISBN 978-3-412-51459-4.
Die Publikation Textile Moderne widmet sich den textilen Künsten als künstlerisches Experimentierfeld zwischen den 1850er- und den 1950er-Jahren. Die Texte bieten Fallbeispiele, theoriegeleitete Analysen und gattungs- wie medienübergreifende Perspektiven auf ein noch wenig erschlossenes Themenfeld. Einerseits wird dem Textilen eine spezifische Ausprägung der modernen Kunst, aufgrund Material und Technik, zugeschrieben, gleichzeitig wird durchgehend die These vertreten, dass die textile Moderne wichtiger Teil einer Kunstgeschichte der Moderne und damit Kunst unter Künsten ist.
Die Autor*innen dieses Bandes zeigen in sieben Themenbereichen ein diverses Verständnis der „textilen Moderne“, sie negieren starre Hierarchien zwischen freier und angewandter Kunst. Mode wird gleichermaßen wie textile Wandbilder oder textiltheoretische Reflexionen als künstlerischer Beitrag zur Kunst der Moderne verstanden, was sich auch in der interdisziplinären Struktur der Kapitel dieses Sammelbandes spiegelt. Weiterlesen... Download
Text: © Ingrid Gaier
Ingrid Gaier für netzwerk mode textil e.V. (online seit 16.06.2020)
Stoffwechsel – Mode zwischen Globalisierung und Transkulturalität
Barbara Schrödl/Julia Allerstorfer (Hg.): Stoffwechsel – Mode zwischen Globalisierung und Transkul-turalität. Böhlau, 2019, Wien/Köln/Weimar (mode global, Bd. 2, hg. v. B. Dogramaci), 168 S., 34 s/w-Abb., ISBN 978-3-412-50747-3
Stoffwechsel – Ein Begriff, der erst in einem zweiten Gedankengang in Zusammenhang mit Mode und Bekleidung gebracht wird, dient den Herausgeberinnen Barbara Schrödl und Julia Allerstorfer als Leitmotiv wie Titel eines Sammelbandes zu Modeforschung, welcher seine Grundlage in einer Vortragsreihe des Fachbereichs Kunstwissenschaft im Sommersemester 2015 an der Katholische Privat-Universität Linz hat.
Mag der Haupttitel möglicherweise noch irritieren, führen Untertitel und Coverbild in die intendierte Richtung. Letzteres stammt aus Susanne Bisovskys Kollektion frida II und verbindet gekonnt ‚österreichisches Heimatgefühl‘ mit den außergewöhnlichen Bekleidungspraktiken einer Ikone mexikanischer Kunst. Es ist sozusagen zum Bild gewordene Globalisierung und Transkulturalität. Ein im Buch abgedrucktes Interview der Wiener Modeschöpferin zu ihren „everlasting collections“ (141), die mit Versatzstücken unterschiedlichster Kulturen spielen und doch auch ‚traditionell‘ österreichisch rezipiert werden können, räumt mit Mythen unveränderlicher authentischer Regionaltrachten auf und betont das Wesen der Tracht als „die langsamere Schwester der Mode“(141). Weiterlesen... Download
Text: © Monika Keller
Monika Keller für netzwerk mode textil e.V. (online seit 16.06.2020)
Tracht oder Mode – Die europäische Sammlung Paul Prött im Deutschen Textilmuseum Krefeld
Paetz gen. Schieck, Annette; Fleischmann-Heck, Isa; Bergemann, Uta-Christiane: Tracht oder Mode – Die europäische Sammlung Paul Prött im Deutschen Textilmuseum Krefeld. Nünnerich-Asmus Verlag, 2018, Mainz am Rhein, 446 S., zahlr. farb. und s/w-Abb., ISBN 978-3-961760-51-0
Nach der Washingtoner Erklärung 1998 erfuhr die Provenienzforschung als moralische Pflicht und Voraussetzung für einen verantwortungsvollen Umgang mit Sammlungsgut einen neuen Schwerpunkt im Museumswesen. So auch im Deutschen Textilmuseum Krefeld, das dank der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld die Herkunfts- und Vorbesitzergeschichte der Sammlung Paul Prött vorbildlich aufarbeiten kann. Verbunden mit dieser Recherchearbeit konnte auch ein Sammlungskatalog und damit eine Veröffentlichung des ersten Teils der Sammlung Prött verwirklicht werden.
Im einführenden Kapitel geben Anette Paetz gen. Schieck als Direktorin und Isa Fleischmann-Heck als ihre Stellvertreterin einen Überblick zur Sammlungsgeschichte des Textilmuseums ab 1880 samt ihrer wechselnden Schwerpunkte von der rein textilen Muster- und Vorbildersammlung für die Textilindustrie und -ausbildung in Krefeld bis zur Schwerpunktverlagerung ab dem 20. Jahrhundert auf vollständige Kleidung und Serien. Auch findet sich hier eine Darstellung der Umstände zum Projekt mit Hintergrundinformationen und dem Dank an das Team, an Fachkollegen und andere Häuser. Weiterlesen... Download
Text: © Thekla Weissengruber
Thekla Weissengruber für netzwerk mode texil e.V. (online seit 16.06.2020)
Structuring Fashion. Foundation Garments through History
Kammel, Frank Matthias/Pietsch, Johannes (Hg.): Structuring Fashion. Foundation Garments through History. Hirmer, 2019, München, 168 S., 120 überw. farb. Abb. ISBN 978-3-7774-3406-3
Den weiblichen Körper den jeweils vorherrschenden Modelinien nach zu formen ist unter anderem eine Aufgabe von Unterbekleidung. Jahrhundertelang waren es vor allem verschiedenste Mieder- und Reifrockformen, die Form und Sitz der Oberkleidung prägten. Welche Techniken vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert dafür Anwendung finden, und was mit den so erzeugten Silhouetten alles verhandelt werden kann, wird mit den sehr fundierten und informativen Beiträgen des Bildbandes beleuchtet. Hervorgegangen ist dieser aus einer internationalen Konferenz im Bayerischen Nationalmuseum München im September 2018.
Es wird unter anderem mit dem Vorurteil aufgeräumt, dass enganliegende Kleidung per se unbequem, bewegungshemmend und steif sein muss. Thessy Schoenholzer Nichols scheute nicht vor Selbstversuchen zurück, wenn sie eine Weste aus Eleonora von Toledos Trauergarderobe aus dem 16. Jahrhundert nach ihren Maßen nachschneiderte und trug (31). Mode wird zur Auslotung von Geschlechterverhältnissen, wenn sich männliche Zeitgenossen mit dem Tragen von weit ausgreifenden Reifröcken im wahrsten Sinne des Wortes in ihrer Beschützerrolle an den Rand gedrängt fühlten. Eine mögliche ‚männliche‘ Antwort findet sich im Beitrag von Adelheid Rasche, die anonyme Flugblätter, Karikaturen und satirische Texte untersucht, in denen Frauen aufgefordert werden, Reifröcke aus moralischen oder finanziellen Gründen abzulegen. Weiterlesen ... Download
Text: © Monika Keller
Monika Keller für netzwerk mode textil e.v. (online seit 14.04.2020)
Catwalk wider den Sozialismus. Die alternative Modeszene der DDR in den 1980er Jahren.
Andrea Prause: Catwalk wider den Sozialismus. Die alternative Modeszene der DDR in den 1980er Jahren. be.bra wissenschaft verlag, 2018, Berlin-Brandenburg, 500 S., zahlr. farb. u. s/w-Abb. ISBN 978-3954102204
Wie der Titel des Buches bereits offenlegt, beschäftigt Andrea Prause sich mit der alternativen Modeszene der DDR in den 1980er-Jahren. Zur alternativen Modeszene zählt sie jene Gruppen, welche außerhalb des offiziellen, staatlich geförderten Modeschaffens tätig wurden – also fernab des Modeinstituts der DDR. Für ihre Forschungen wählte Prause einen vielfältigen Quellenzugang aus Objekten, Fotografien, Videos, Dokumenten und nicht zuletzt Interviews mit den damaligen Akteur*innen, um zu einem hermeneutischen Verstehen des Phänomens zu gelangen. Wie Prause aufzeigt, wurde die alternative Modeszene insbesondere durch die so genannte, distanzierte Generation‘ (nach Bernd Lindner), also die Generation der um 1960 Geborenen, geprägt. Die Autorin schildert einen Wertewandel Ende der 1970er-Jahre, der wesentlich mit dem Generationenwechsel zusammenhing: Die Bereitschaft zur Anpassung zugunsten kollektiver Ziele früherer Generationen wurde abgelöst durch hedonistische, materielle und individuelle Interessen. Die neue Generation habe sich dadurch ausgezeichnet, dass sie den Mangel viel stärker wahrnahm als die vorherigen Generationen und von einer besonderen Sehnsucht nach Selbstbestimmung und Authentizität getrieben wurde. In sieben exemplarischen Biografien werden einige der Protagonist*innen der alternativen Modeszene vorgestellt. Während ein Großteil ihrer Generation eher eine innere Distanzierung praktizierte, stellen die Beteiligten der alternativen Modeszene laut Prause eine Art ‚Speer-spitze‘ dieser Generation dar, welche in Subkulturen aktiv wurden und die Distanzierung vom DDR-System somit auch nach außen trugen. Das Agieren dieser Modeszene sei subversiv gewesen, indem es die bestehenden Stil-Normen angriff und unterwanderte. Weiterlesen... Download
Text: © Sarah Wassermann
Sarah Wassermann für netzwerk mode textil e.V. (online seit 29.03.2020)
Glanz und Grauen: Kulturhistorische Untersuchungen zur Mode und Bekleidung in der Zeit des Nationalsozialismus
Gottfried, Claudia; Syré, Christiane; Kraft, Kerstin; Schmidt, Martin; Schaefer, Dirk; Lerch, Caroline; Bennemann, Nils; Hörster, Kay-H.: Glanz und Grauen: Kulturhistorische Untersuchungen zur Mode und Bekleidung in der Zeit des Nationalsozialismus. TB, 417 S., zahlr. farb. und s/w Abb., LVR-Industriemuseum, Textilfabrik Cromford (Hg.), erschienen am 1. Juli 2018.
Roter Grund, schwarzes Kleid und mittig platziert der provokante Titel in großen weißen Lettern: GLANZ UND GRAUEN. Vor mir liegt der 2018 erschienene Abschlussband des 2010 begonnenen und von der Volkswagen-Stiftung geförderten Forschungsprojekts des LVR-Industriemuseums, Textilfabrik Cromford (Hg.). Die Betitelung ist genial, da sie die Ambivalenz zwischen Faszination und Erschütterung widerspiegelt, die die Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus öffentlich und privat bis heute begleitet. Weiterlesen... Download
Text: © Gundula Wolter
Gundula Wolter für Österreichische Zeitschrift für Volkskunde >, erschienen in ÖZV/122, 2019, Heft 2, S. 409-412 (online bei nmt seit 01. März 2020, mit frdl. Genehmigung der Redaktion)
Die Begradigung der Taillenkontur in der Männermode
Burde, Julia: Die Begradigung der Taillenkontur in der Männermode. Transcript, Bielefeld, 2019, Reihe Fashion Studies, 234 S., zahlr. s/w-Abb. ISBN 978-3-8376-4940-6
Breite Brust und schmale Taille als männliches Schönheitsideal? Oberkörper in Dreiecksform goutiert heutzutage einzig die Bodybuilder-Szene. Der ‚schöne Mann‘ der Gegenwart ist jung, schlank und sportiv. Anzüge und Freizeitkleidung sind gerade geschnitten und umspielen locker seinen Körper, ohne Körperrundungen zu folgen oder sie womöglich mittels Auspolsterung oder Einschnürung zu pointieren. Schmale Taillen sind weiblich konnotiert. Das war nicht immer so. Noch bis in die 1830er Jahre galten schlanke Taillen und starke Oberweiten als männlich. Um den Männerkörper à la mode zu modellieren kamen diverse Hilfsmittel zum Einsatz, beispielsweise in die Kleidung eingearbeitete Lederbänder mit Schnürvorrichtung. Dann aber setzte ein Begradigungsprozess der Taillenkontur in der Männermode ein, dessen Abschluss um 1860 die männliche Silhouette bis heute prägt. Weiterlesen... Download
Text: © Gundula Wolter
Gundula Wolter für netzwerk mode textil e.V. (online seit 22. Dezember 2019)
Persian Textiles. The Ramezani Family Collection
Marie-Louise Nabholz-Kartaschoff: Persian Textiles. The Ramezani Family Collection – Von Zar-baft bis Qalamkar, deutsch/engl., 160 farb. Abb., Salzburg: Verlag Anton Pustet, ISBN 978-3-7025-0937-8; e-book: 978-3-7025-8061-2.
Marie-Louise Nabholz-Kartaschoff stellt in ihrem Buch die private textile Sammlung Ramezani vor und gibt einen Überblick über die textile Kultur in Persien vom späten 19. bis Anfang des 20 Jahrhunderts. Inbegriffen sind Textilien innerasiatischer Völker zwischen dem Kaspischen Meer und dem Golf von Oman, dem nordwestlicher Arm des Arabischen Meeres. Der Sammler bereiste verschiedene der Länder in diesem Gebiet selbst und sammelte die regionalen Stoffe. Es entstand der Wunsch, einen Teil dieser Sammlung zu publizieren. In Nabholz fand er die ideale Autorin, die seinen Wunsch in der vorliegenden Publikation umsetzte. Für die Darstellung wählte Nabholz die Form eines Kataloges, bei dem die Abbildungen der einzelnen Stücke im Zentrum stehen und jeweils kurz kommentiert werden. In einem ersten Teil sind die Stoffe nach verschiedenen textilen Techniken geordnet. Im letzten Kapitel bespricht die Autorin ethnografische Textilien, die sie als Stammestextilien bezeichnet. Diese wurden von einst nomadischen und seminomadischen Bevölkerungsgruppen, wie auch von Bewohnern außerhalb des heutigen Iran gefertigt. Weiterlesen ... Download
Text: @ Anne Wanner
Anne Wanner für netzwerk mode textil e.V. (online seit 21. Juli 2019)
Modemetropole Berlin 1836-1939. Entstehung und Zerstörung der jüdischen Konfektionshäuser
Westphal, Uwe: Modemetropole Berlin 1836-1939. Entstehung und Zerstörung der jüdischen Konfektionshäuser. Henschel Verlag, Leipzig 2019. 271 S., 180 Abb., ISBN 978-3-89487-806-1. Neuauflage von Uwe Westphal: Berliner Konfektion und Mode 1836-1939. Die Zerstörung einer Tradition. Hentrich & Hentrich, Berlin, 1. Aufl. 1986, 2. Aufl. 1992. ISBN 3 89468 044 X.
Alte Irrtümer neu layoutet – nach dreißig Jahren hat der Journalist Uwe Westphal sein 1986 als eine der ersten Publikationen über ‚Arisierungen‘ in der Berliner Textilindustrie erschienenes Buch „Berliner Konfektion und Mode 1836-1939. Die Zerstörung einer Tradition“ unter neuem Titel und in einem anderen Verlag neu aufgelegt. Die Geschichte der Berliner Konfektion ist ein bis heute wichtiges Thema, das es aufzuarbeiten gilt und dem sich seit Jahren verschiedene Wissenschaftler*innen widmen. Bedauerlich ist, dass Westphal nach all den Jahren keine neuen Erkenntnisse in die Forschung einbringt, seinen Text nur leicht umformuliert, fehlerhafte Angaben ungeprüft erneut publiziert, den aktuellen Forschungsstand weitestgehend ignoriert und auch die von ihm vielfach genutzten Zeitzeugeninterviews nicht prüft und kritisch hinterfragt.
In seinem Vorwort spricht Westphal davon, es gebe in Berlin und Deutschland seit Jahrzehnten keinerlei Erinnerung „an die großen Stilikonen der Mode, die Geschichte schrieben“, „die jüdischen Modegestalter“. In Berlin, „der Stadt des Verbrechens“, wisse man „fast nichts darüber“ und sein Buch sei „vielleicht eine letzte Chance zur Erinnerung“ (S. 10-11). Doch diese Chance nutzt er nicht. Weiter lesen... Download
Text: © Gesa Kessemeier und Christine Waidenschlager
Gesa Kessemeier und Christine Waidenschlager für netzwerk mode textil e.V. (online seit 16. Mai 2019)